Kennzeichnend für die Waldorfschule ist ein eigener Lehrplan, ein besonderer methodischer Aufbau des Unterrichts und eine Schulstruktur, die, zusätzlich zur Wissensvermittlung, den sozialen und künstlerischen Fähigkeiten besondere Beachtung schenkt. Allem liegt eine ganzheitliche Anschauung des Menschen zugrunde.

 

Soziale Kompetenz, eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, erwächst im Schulalltag der Waldorfschule durch langfristige und verbindliche Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Schülern in ihren jeweiligen Aufgabengebieten und bildet die Grundlage der "Lern-Werkstatt" Schule, die sich frei - d.h. staatlich unabhängig - selbst verwaltet.

 

Der Unterricht ist möglichst lebensnah und praktisch orientiert, "liest" die Inhalte der jeweiligen geistig-seelischen Situation der Altersstufe ab und bietet in seinem umfassenden, in sich schlüssigen Aufbau von Jahr zu Jahr eine umfangreiche Vorbereitung für die Herausforderungen des Lebens. 

 

Ein Grundsatz der Waldorfpädagogik lautet, von Seele zu Seele erziehen. Die Persönlichkeit des Lehrers und der Lehrerin, das Lehrerwort und das Tafelbild haben dabei eine große Bedeutung. Schulbücher werden nur selten eingesetzt. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern erarbeiten sich die Schüler ihr Wissen in sogenannten Epochenheften, die ihnen als Nachschlagewerke dienen.

 

Im Hauptunterricht der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer vermitteln diese über vier bis sechs Wochen hinweg bestimmte Lerninhalte. Diese nennt man Epochen. Beispielsweise folgt auf eine Schreib- und Leseepoche die Rechenepoche oder eine andere Epoche. Epochen wechseln in bestimmten Zeitabständen. Den Kindern ermöglicht dies, dass Erlernte ruhen oder „sacken“ lassen zu können. So können vorherige Epochen nach einigen Wochen vertieft und gesichert wieder aufgegriffen werden.

  

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