Nach den Weihnachtsferien übernahm Frau Thiedig in der Klasse 3 / 4 den Epochenunterricht zum Thema „Mythen und Legenden der Wikinger“. Die Kinder waren alle ganz schön neugierig und berichteten zu Hause zum Teil mit Feuereifer von den Erzählungen.
Die Wikinger waren meisterhafte Schiffbauer. Sie bauten große Handelsschiffe. Ihre Kriegsschiffe waren schnell und wendig. Es hatten bis zu 80 Wikinger darauf Platz. Die Häuser der Wikinger wurden in ihrer Architektur vor allem sehr lang gebaut. Das längste Haus war 85 Meter lang, aber nur 10 Meter breit.
In früheren Zeiten fragten die Menschen die Götter um Rat. Dafür warfen sie Buchenstäbe in die Luft. Das Gebilde, welches daraus entstand, nannten sie Runen. Das Wort Rune bedeutet „ein Geheimnis Preis geben“. Anfänglich standen die Runen für ein ganzes Wort. Später ordneten sie den Runen Laute zu und begannen, Wörter zu schreiben. Daraus entwickelte sich die Runenschrift. Die auf den Waffen eingeschnitzten Runen stellen zudem einen Schutz dar.
Die Kinder der Klasse erhielten die Aufgabe, einem Mitschüler / einer Mitschülerin aus der Klasse einen Brief in Runenschrift zu schreiben. Damit auch jedes Kind einen Brief erhält, wurden Lose gezogen. Die Kinder waren sehr stolz darauf, ihren eigenen Namen in Runenschrift schreiben und lesen zu können.
Das Essen der Wikinger bestand vorrangig aus Fisch, Wild, Brei, Brot, Gemüse, Gänseeiern und Milch. Um in der Gemeinschaft das Essen der Wikinger nachzuempfinden, wurde ein Lagerfeuer entzündet, um Stockbrot zu essen. Als Lieblingsessen der Wikingerkinder gab es außerdem Äpfel mit Honig und Haferflocken, welche ebenfalls über dem Feuer zubereitet wurden.
Ich als Mutter empfand diese Epoche als besonders intensiv, da mein Sohn ziemlich viel zu erzählen hatte und sich sehr dafür interessierte. Ein großes Dankeschön an Tina Thiedig.
Text: Juliane Hoffmann
Foto: Juliane Hoffmann/ Monika Freiling
An den letzten drei Tagen vor den Herbstferien finden in unserer Schule alljährlich Projekttage statt. Hier passiert allerlei Kreatives, Nützliches, Handwerkliches und Lustiges. Unter anderem werden auch diverse Dinge für den Herbstmarkt gefertigt.
In der Klasse 1/ 2 bei Klassenlehrerin Frau Venn-Brinkmann wurden diesmal unter anderem Weihnachtskarten für den anstehenden Herbstmarkt und Fenstersterne für den Klassenraum gebastelt. Außerdem ein Adventskalender in Form eines Mobiles für den Klassenraum und Kastanienketten für die Kinder zum Mitnehmen.
Die Klasse 3/ 4 kochte mit Frau Freiling drei Kartoffelgerichte aus den selbst geernteten Kartoffeln, stellte Kartoffeldruck-Karten her und bastelte Laternen. Außerdem studierten die Kinder einen Tanz ein, den sie am letzten Projekttag im Rahmen ihres Kartoffelfestes der Schulgemeinschaft im Foyer vorführten.
Die Klasse 5/ 6 baute sich in 4er-Teams mit Kunst- und Werkleherer Herrn Ramail „Rennwagen“. Die Gefährte waren sehr unterschiedlich. Am letzten Projekttag lieferten sich die vier Teams ein Rennen auf dem Schulgelände, welches mit Gejubel und Applaus von der Schulgemeinschaft begleitet wurde.
Die Klasse 7/ 8 von Frau Thiedig stellte zum Eigengebrauch Seife, ein Deo, Zahnpasta und Waschmittel her. Außerdem fertigte sie mit Schere und Bastelskalpell filigrane Fensterbilder für den Herbstmarkt.
In der Klasse 9/ 10 nähten die Schüler_innen mit der Nähmaschine. Es entstand Nützliches - wie z.B. Upcycling-Täschchen aus alten Jeans und Abschminkpads für den Herbstmarkt.Somit wird es allerlei großartige und kreative Dinge beim internen Herbstmarkt zu erstehen geben.
Text und Fotos: Marieke Bielefeld
In einer Waldorfschule findet in den ersten beiden Stunden eines jeden Tages in den Klassen 1 bis 8 der Hauptunterricht statt. Teil dieses Hauptunterrichts ist es, sich drei oder vier Wochen lang mit einem Thema intensiv zu beschäftigen. In der Klasse 3/4 unserer Schule stand in den letzten drei Wochen vor den Herbstferien eine Ackerbau-Epoche auf dem Programm. Hier galt es sowohl auf dem Acker mit beiden Händen anzupacken, als auch über verschiedene Lerninhalte die kognitiven Fähigkeiten zu schulen.
Den Auftakt der Epoche bildete die Kartoffelernte auf dem Schulacker. Unterstützung bekamen Klassenlehrerin Monika Freiling und ihre Schülerinnen und Schüler von einem der Schule zugewandten Rentner, Herrn Zell, und seiner 13-jährigen Kaltblut-Stute Anni. Nachdem die Kinder ersten Kontakt mit Anni aufnehmen konnten und etwas über Kaltblüter erfuhren, sahen sie zu, wie Anni fürs Pflügen bereit gemacht wurde.
Als erstes wurde dann der Acker ab gesenst. Die Kinder harkten das Kraut zusammen und brachten es mit Schubkarren zum Komposthaufen.
Dann ging es mit Pferd und Pflug über den Acker. Dies war ein gar kein so leichtes Unterfangen: Das Pferd auf Spur zu halten, den Pflug im richtigen Winkel in die Erde stechen zu lassen, nicht zu schnell und nicht zu langsam … Doch nach den ersten Furchen ging es immer besser.
Die Kinder hatten alle Hände voll zu tun, die dicken Kartoffeln, die der Pflug ans Tageslicht förderte, aufzusammeln. Anschließend fuhren sie die Kartoffeln in Schubkarren zum Trocknen in den Schuppen.
Nach sechs Stunden harter Arbeit sollte der Tag erst einmal beendet sein. Doch folgten noch viele weitere arbeitsame und lehrreiche Tage.
Um das Feld für die nächste Wirtschaft vorzubereiten, zogen die Schülerinnen und Schüler eigenhändig eine Egge diagonal über das Feld. Die groben Erdschollen, die beim Pflügen entstanden, konnten auf diese Weise fein zerkrümelt werden. Dabei saß immer ein Kind auf der Egge, damit die Egge in den Boden greifen konnte. Den größten Spaß hatten sie, als ihre Lehrerin auf der Egge Platz nahm und sie sie mit vereinten Kräften über den Acker zogen. Da es aber unmöglich war, die gesamte Fläche auf diese Weise zu bearbeiten, bekam die Klasse noch einmal Unterstützung von einem Klassenvater, Herrn Stubbemann, der das Feld maschinell bearbeitete. Zusammen mit ihrer Gartenbaulehrerin, Frau Meyer, konnte die Klasse nun den Roggen einsäen.
Unsere 3. und 4. Klässler:innen lernten in dieser Epoche vieles über das Leben und die anfallenden Arbeiten auf dem Bauernhof. Die Lerninhalte wurden im selbstgeschriebenen Epochenheft in Schreibschrift festgehalten und mit gemalten und gezeichneten Bildern veranschaulicht.
Den Abschluss dieser Epoche bildeten drei Projekttage direkt vor den Ferien. Dabei drehte sich alles um die gelbe Knolle: Wie kam die Kartoffel nach Europa? Wie wurde sie anfangs gesehen und später genutzt? Wie entwickelt sich eine Kartoffelpflanze? Wie ist ihr pflanzlicher Aufbau? Welche Teile der Kartoffel sind essbar, welche sind giftig? Welche Feinde hat eine Kartoffel?
Neben der weiteren Ausgestaltung des Epochenheftes wurden die Kinder zudem noch kreativ: Sie schnitzen Stempel aus einigen Kartoffeln und gestalteten Grußkarten.
An jedem dieser drei Projekt-Tage wurde abschließend etwas aus Kartoffeln gekocht: Pellkartoffeln mit Kräuterquark, Kartoffelsalat und Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Dabei strömten herrliche Düfte durch die Schule und so manch ein/e Lehrer/in und Schüler/in anderer Klassen verirrte sich zu den 3. und 4. Klässler/innen, um zu kosten.
Als auch der letzte Tag geschafft war, konnten die Kinder noch eine Tüte Kartoffeln mit nach Hause nehmen.
Text und Fotos: Marieke Bielefeld
Noch vor nicht so langer Zeit, Ende letzten Schuljahres, präsentierten die Achtklässler_innen ihre Jahresarbeiten vor dem Publikum. An einem warmen Donnerstag im Juli herrschte aufgeregte Stimmung in der Klasse 8/9.
Am Morgen wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen. In der 3. Stunde wurden die Ergebnisse von Fleiß und Durchhaltekraft den Schüler_innen der Klassen 4/5 und 6/7 gezeigt und vorgestellt.
Mit großem Interesse wurden die restaurierte Schminkkommode von Wolke, das Bett von Charlotte, der Computer von Nico,
die Hundebar von Bennet,
das Hochbeet von Nils,
die Industrielampe von Moya,
und das Pflanzregal von Kjell bewundert.
Am Nachmittag präsentierten schon deutlich lockerere Achtklässler_innen ihre Werke auch vor den Eltern. Lautes Lachen, Fragen und viel Lob hallten im Foyer. Nach dem offiziellen Teil schauten sich die Eltern die ausgestellten Achtklassarbeiten näher an, während sich die stolzen und erleichterten Achtklässler_innen zusammen mit den Neuntklässler_innen, die sie mit Rat und Tat den ganzen Tag lang unterstützt hatten, in eine ruhige Gartenecke verzogen. Welch ein erfolgreicher und schöner Tag!
Text und Foto: Magda Kacicnik